Dreharbeiten

Dreharbeiten – die Halbzeit

Ruhe bitte, wir drehen!
Am 18. August starteten die Dreharbeiten zum Filmprojekt «der Wolf ist tot». Rund 15 Personen waren auf dem ersten, sommerlichen Set zu Gange und setzten das Drehbuch in Bilder, Ton, Spiel und Sprache um.

Den Camping von Estavayer liessen wir zum Ort eines Showdown werden. Und in Aarberg führte Kommissar Heiri Weber seine ersten Verhöre im Fall „Marc Flückiger“. Den Zeitplan konnten wir einhalten, alle nötigen Shots abdrehen und das Team wunderbar verpflegen mit einem Paket von der Stedtli Chäsi Aarberg. Dank unserer Top Maskenbildnerin Anna Maria Nufer kam unser Profidarsteller Gilles Tschudi wieder zu einer vollen Haarpracht und Silvia-Mimin Karin Schwarz wurde zu einer rassigen Rothaarigen.

Am zweiten Tag wurde das wunderbare Stedtli Aarberg zur Filmkulisse: das A und O – also die erste und letzte Szene des Films – konnte hier bei regnerischem Wetter gedreht werden. Besonders am Abend machte uns das Regenwetter die Arbeit etwas schwer. Denn einerseits muss die Technik vor dem Wasser geschützt werden, andererseits spielt es sich bei solchen Bedingungen nicht gleich leicht. Doch gegen Mitternacht war alles im Kasten.

Am dritten Drehtag musste sich das Team einzig den Abend reservieren. Dafür ist es im Spital Aarberg gelandet! Glücklicherweise geht es allen vor und hinter der Kamera gut. Denn der Besuch im Krankenhaus hat mit einer Szene zu tun, die hier in den 1970er Jahren geschah: die Zwillinge Marc und Lars Flückiger erblicken das Licht der Welt. Der eine wird geliebt werden, der andere nicht. Weshalb erklärt sich in dieser dramatischen Szene… Der Dreh war sehr angenehm – während es draussen schüttete, durften wir in den grosszügigen Zimmern des Spital Aarberg unsere Filmaufnahmen tätigen.

Tag vier auf dem Set von «der Wolf ist tot»: an diesem Tag hatten die beiden Maskenbildnerinnen einiges zu tun. Auf dem Drehplan stand eine Rückblende, welche die Zwillinge in ihrer Kindheit zeigt. Wir durften ein rasantes Seifenkistenrennen der beiden Brüder filmen, das in einem blutigen Unfall endet. Am Nachmittag standen Filmaufnahmen in Bern auf dem Programm. Die Arbeiten dauerten bis weit nach Mitternacht. Geschminkt werden mussten blutige Verletzungen, Perücken mussten angepasst werden, Haare gefärbt werden, eine ältere Dame massiv verjüngt und ein Darsteller musste wie zwei Personen aussehen lassen werden.

Und bitte… Dieses Kommando gab es am fünften Drehtag in Wabern in der Villa Bernau mehrmals zu hören. Dieser Ort wird im Film eine Altersresidenz darstellen, wo Mimi de la Fosse mit ihrem Hund Ascot lebt. Kommissar Heiri Weber erfährt von ihr, wie die Zwillinge Lars und Marc aufgewachsen sind.
Mit dabei war Veight, der Golden Retriever, der sich wunderbar in die Szene eingefügt hatte. Längere Dialogszenen forderten von Darstellern und Technikcrew ein hohes Mass an Konzentration und Aufmerksamkeit. Szene um Szene kommen wir dem Gesamtfilm immer näher. Gestärkt wurden wir durch ein leckeres Mittagessen der Metzgerei Schaufelberger.

Nicht immer einfach ist für Regie und Schauspieler, welche Szene nun gerade gespielt wird. Denn im Film wird nicht chronologisch gedreht, sondern abhängig von Zeit und Location. Drehtag sechs beispielsweise startete im Frienisberg, als Heiri Weber erstmals am Tatort eintrifft, die ersten Protagonisten kennenlernt und mit Madame de la Fosse eine Zeugenvernehmung vornimmt. Diesen Teil der Geschichte wird man früh im Film zu sehen bekommen. Nachmittags reiste die Crew dann an den Neuenburgersee, um die Auflösungsszene am „Meeresstrand“ zu drehen. Diesen Teil der Geschichte bekommt das Publikum natürlich erst am Ende des Films zu sehen. Die Arbeiten dauerten bis weit nach Mitternacht und so kamen manche aus dem Team nur zu drei, vier Stunden Schlaf.

Denn am siebten Tag starteten die Dreharbeiten wieder frühmorgens in Avenches. Der Drehplan gab die Titelsequenz vor, die auf einem Autobahnstück Richtung Payerne aus einem fahrenden Auto gefilmt werden sollte. Während sich Tonmeister, Kameramann und Regisseur im hinteren Teil des Fahrzeugs versteckten, spielten Marion Koch und Hans Baumann als Rita und Heiri einen Dialog (oder wohl eher Monolog) auf dem Weg nach Südfrankreich.

Mit dem achten Drehtag erreichte die Produktion am 28. August die Halbzeit. Am Neuenburgersee wurde an einem sonnigen Nachmittag eine folgenschwere Szene gedreht. Das Produzententeam nutzte die Gelegenheit, sich ausführlich miteinander über die vergangenen Drehtage auszutauschen und eine Auslegeordnung zu machen. Was lief gut? Was sollte man verbessern? Was kann man ändern? Was muss gleich bleiben? Insgesamt sind wir ausgesprochen zufrieden mit dem, was wir in den ersten Drehtagen an Material filmen konnten. Es ist für uns beeindruckend, wie toll alle Beteiligten vor und hinter der Kamera sich für ein bestmögliches Ergebnis bemühen und einsetzen. Das ist nicht selbstverständlich und wir schätzen es sehr.

Die Stimmung auf den Sets ist sehr konzentriert, gleichzeitig aber auch locker und entspannt. Unsere Set-Mutti Anna Maria Nufer – eigentlich die Maskenbildnerin – kümmert sich wunderbar um alle und hat für alle ein offenes Ohr. Hinter den Kulissen wird viel gelacht und zahlreiche Selfies werden geschossen. Und auf dem Set kam es schon zu besonderen Hühnerhaut-Momenten und Tränen der Rührung. Das WOLFSRUDEL sagt danke: DANKE an alle, die Teil unserer Filmfamilie sind und sich in diesem besonderen Projekt engagieren! MERCI… auf die nächste Halbzeit!